Hinauf zum Condor Cross

Guten Morgen! Hab ich gestern getrunken? Oh man tut der Kopf weh! Und alles wankt so merkwürdig! Das nennt man leichte Höhenkrankheit... Aber wer den morgendlichen Kater nach einer wilden Nacht übersteht, der übersteht auch das hier. Leider bin ich nur die einzige von der Gruppe die Probleme hat. Bei den anderen ist es über die Nacht weggegangen. Supi...
Trotzdem, jetzt heißt es: Zähne zusammenbeißen! Heute wird der Tag richtig lang! 5 Uhr aufstehen, 5.45 Uhr frühstücken und leider auschecken, 6.30 Uhr Abfahrt.
Unser Guide sammelte uns wieder am Hotel ein. Die Aussicht von unserem Hotel ist wirklich atemberaubend und nicht mit der Fotokamera festzuhalten! Man sieht wie schnell die Sonne hinter der 360Grad Berglandschaft aufgeht, gleichzeitig ist es eisigkalt (minus Grade) und eine super, auch wenn knappe, Luft!
Unser heutiges Ziel war zunächst der Condor Cross. Eine Bergspitze wo die Kondore ihre Nester haben und immer nah über die Menschen rumfliegen. Gleichzeitig ist dort eine der tiefsten Schluchten weltweit (3.180 m). Zum Vergleich, der Grand Canyon ist gerade mal 1.800 m tief!

Bevor die Fahrt richtig losging, haben wir erstmal kurz vor 7 Uhr an dem Marktplatz von Chivay angehalten. Unglaublich was hier los war! Peruanische Frauen tanzten mit ihrer Tracht im Kreis herum, peruanische Männer haben Instrumente dazu gespielt und Kinder rannten mit ihrem Lama rum, immer in der Hoffnung das jemand ein Foto machen möchte und einen $ gibt.

Danach sind wir weiter in Richtung Condor Cross über viele steile, enge, kurvige, und löcherige Bergstraßen gefahren. Der Bus ist dabei so klapperig, dass du hin und herfliegst. Guckt man dabei rechts aus dem Fenster, dann sieht man dass der Bus gefühlte 3cm am Abhang fährt. Richtig fies! Kommt ein Bus entgegen, dann wird rangiert und vor und zurück gesetzt. Zwischendurch fährt man paar Minuten durch stock düstere Tunnel. Wir saßen ganz vorne und haben uns gefragt, wie der Busfahrer den Weg erkennt!
Auf dem Weg haben wir natürlich wieder ein paar Stopps gemacht. Oft an Viewpoints über die "Inka-Terrassen" die in dem Colca Tal liegen. Die Aussicht und Landschaft ist einmalig! Hier ist gerade Trockenzeit und alles gelb und irgendwie leicht grau. Ich dachte immer meine Kamera nimmt nicht so gut auf, aber es sieht hier wirklich genauso aus!

Ca. 3 Std später waren wir am Condor Cross, der Schlucht. Mir ging's ehrlich gesagt ziemlich dreckig heute. Extrem schwindelig, Kopfschmerzen und einfach unwohl irgendwie. Aber wenn man non-Stopp kontinuierlich Schokolade lutscht, dann geht das einigermaßen.
Aber die Schlucht... WAHNSINN!!!!! Und zig Kondore fliegen direkt über dir! Ich dachte wir werden jetzt hier sitzen und warten bis einer kommt. Aber nein! Die fliegen die ganze Zeit über dir! Bis zu 8 Stück auf einmal haben wir zählen können. Nur irgendwie kommen die einem in der riesigen Schlucht gar nicht so groß vor…

Leider waren dort ziemlich viele Touristen. Ansonsten hätte ich nämlich am liebsten die Arme ausgestreckt und laut geschrien! Unglaublich hier!!!
Eine knappe Stunde konnten wir hier rumlaufen und die Aussicht genießen. Danach ging es wieder über ein paar Zwischenstops zurück nach Chivay. An einem Stop hatten wir sogar die Chance einen Adler auf den Arm zu nehmen!!! Zuerst hatte ziemlich bammel, weil ich dachte, dass der bestimmt ziemlich schwer ist und dass seine Krallen weh tun. Aber überhaupt nicht. Der Adler ist so leicht, dass du den eigentlich gar nicht auf deinem Arm spürst!

 

Mittagessen gab’s es wieder im gleichen Lokal in Chivay wie gestern. Dann trennten wir uns von unserer Colca Canyon Gruppe. Die anderen fahren zurück nach Arequipa und für uns geht es nach Puno, am Titicacasee, der noch höher liegt... Mag grad gar nicht dran denken!
Als unser Bus nach Puno ankam, dachten wir zuerst: NIEMALS, ein Albtraum! Angerollt kam ein riesen Bus! Mit dem riesen Teil sollen wir durch die engen, wackeligen Bergstraßen fahren? Als wir drin saßen und losfuhren, waren wir aber erstaunt wie gut der ist! Toilette, TV, leckere Lunchpakete, und Sitze so groß wie ein TV Sessel. Sitzplätze waren zwar reserviert, da die Gäste aber von der ersten Reihe erst 2 Std später dazu stiegen, konnten wir uns dort breit machen. Auf ging’s mit Panoramablick durch die Fahrerscheibe über den 5000m Pass und weitere 4.000-4.800 Pässe. Im Bus merkte man es nicht so sehr wie im Minivan. Aber Caro und ich haben auch fleißig Kokablätter vorher gekaut.
Die Busfahrt war eigentlich wirklich angenehm und ging auch ziemlich schnell vorbei. Zwischendurch haben wir wieder an kleinen Cafés zum Kokatee trinken angehalten und an einem atemberaubenden See auf knapp 4,000m mit Flamingos!!!!

Gegen ca. 20.00 Uhr sind wir im Hotel angekommen. Richtig schön, modern und endlich mal WARME Zimmer! Von Puno selbst haben wir noch nichts gesehen, weil wir in der Finsternis nach 6 Stunden Busfahrt ankamen. Morgen geht’s aber auch wieder richtig früh los. Auf die Bootstour auf dem Titicacasee freu ich mich schon unglaublich!!!

Weitere Fotos von Peru findet ihr hier

Steff