Heute wurden wir um 10 Uhr abgeholt. Hatten also genug Zeit, um gemütlich auszuschlafen. Unser Guide für heute war Freddie. Man war der niedlich!!! Eine Strahlebacke bis über beide Ohren und war total verknallt in meine Kamera. Er wollt ständig, dass wir für ihn posieren :o) „Dreht euch mal, stell euch dahin, guck mal nach rechts“ und so weiter und so fort… Dafür kamen aber ein paar richtig tolle Fotos raus!
Freddie hat uns also mit seinem Fahrer vom Hotel abgeholt. Diesmal waren Caro und ich die einzigen im Mini-Van. Hatten also sozusagen eine private Rundführung!
Zuerst sind wir zu zwei Viewpoints gefahren. Dort konnte man richtig wunderbar sehen, dass Arequipa von 3 Vulkanen umzingelt ist, dem kegelförmigen Misti (5.600m), der sogar noch aktiv ist, Chachani, dem höchsten Vulkan (6.000 m) und Pichu Pichu (5.200m) dem kleinsten Vulkan. Gleichzeitig sah man bei den Viewpoints auch, wie fruchtbar der Boden hier überall ist. Alle Inkaterrassen waren strahlend grün und überall hingen verschiedene Früchte an den Bäumen. Wundert einen aber eigentlich auch nicht, wenn in Arequipa 365 Tage im Jahr immer 20 Grad Sonne ist…Wetterschwankungen kennen die hier nicht…
Nach dem Viewpoints sind wir in das Stadtzentrum gefahren. Das Stadtzentrum besteht eigentlich hauptsächlich aus dem wunderschönem Platz, den wir gestern schon entdeckt haben (der Platz, wo die Männer mit der Schreibmaschine unter den Palmen sitzen). Auf dem „Plaza de Armas“, so wird der Platz genannt, steht auch die Kirche von Arequipa. Die Kirche wurde gerade erst wieder zu Ende restauriert, weil das letzte schwere Erdbeben in 2001 einen von den beiden Glockentürmen zum einstürzen gebracht hat. Die Kirchen hier sind aber trotzdem wirklich wunderschön. Soviel Gold und Wandmalerei hab ich noch nie gesehen! Insgesamt wirkt Arequipa auch einfach viel bunter. Und gleichzeitig (abgesehen vom Verkehr) auch so friedlich und verträumt. Man kann kaum glauben, dass hier fast 1 Mio. Leute leben sollen!!
Das beeindruckende an der Architektur hier ist eigentlich, dass alles aus Vulkanasche gebaut worden ist. Deswegen wird Arequipa auch „die weiße Stadt“ genannt. Andere sagen, dass Arequipa „die weiße Stadt“ ist, weil sie früher in der Hand von den Spaniern war. Peruaner durften hier nicht leben. Ich bleib aber bei der Vulkan-Geschichte. Klingt viel schöner :o)
Nachdem uns Freddie noch ein bisschen das Stadtzentrum gezeigt hat und eine historische Geschichte nach der anderen erzählt hat, die ich ehrlich gesagt jetzt nicht mehr alle wieder geben kann (ihr wisst schon, ich und Geschichte, das passt einfach nicht), sind wir mit ihm zusammen zum Santa Catalina Convent gegangen. Darauf hab ich mich besonders gefreut! Santa Catalina ist ein altes Kloster, bzw. wohl eher ein altes Kloster-Dorf, hat schließlich 20.000m²!!! Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Anlage KOMPLETT von der Außenwelt isoliert. Die reichen Familien haben damals ihre zweite Tochter im Kindesalter in das Kloster gesteckt. Einmal drin, kamen sie nie wieder raus! Das muss man sich mal vorstellen! Besuch war nie erlaubt, rausgehen, z.B. einkaufen gehen, durften die auch nicht (dafür gab's Bedienstete), und nur bei ganz speziellen Anlässen durften die Nonnen durch eine Art Holzgitter ihre Familien sehen. Find das irgendwie unbegreiflich, wie man so leben kann.
Trotzdem war die Anlage irgendwo wunderschön, und ich würd fast sagen „einmalig“ farbenreich. Alle Wände strahlten etwas in einem knallrot oder knallblau. Die Farben waren wirklich so intensiv, dass man nur mit meiner professionellen Kamera fotografieren konnte. Auf den anderen Kameras war das Bild nur noch überlichtet. Die Frau, die Caro und mich rumgeführt hat, war auch richtig putzig. Und soooo klein!! Selbst ich war fast ein Riese neben der. Und das heißt schon was :o) Caro hingegen, musste sich immer fast in die Knie hocken, um mit ihr auf Augenhöhe zu sprechen :o)
Nachdem wir ca. 1 Std. lang durch die Anlage gegangen sind, hat uns unser süßer Freddie wieder am Ausgang abgeholt. Warum er extra auf uns gewartet hat, weiß ich nicht, denn die Tour war damit eigentlich vorbei. Aber trotzdem toll, wie die Guides sich hier um einen kümmern. Da Caro und ich schon viel von den Flusskrebsen gehört haben, die zu Arequipa’s Spezialspeisen gehören, haben wir Freddie gefragt, welchem Restaurant man denn trauen kann :o)
Freddie zeigte uns zwei verschiedene. Caro und ich haben uns einfach für das billigere entschieden… Bevor Freddie sich dann uns verabschiedet hat, haben wir noch einen Kellner gefragt, ob er von uns drei ein Foto machen kann. Freddie hat sich ganz stolz zwischen uns gestellt und wollte, dass wir ein Foto mit jeder Kamera machen. Und dann (soooo süß) hat er uns seine Visitenkarte gegeben, weil wir ihm unbedingt die Fotos zuschicken sollen :o)))
Als Freddie dann weg war, haben Caro und ich uns an die Krabben gewagt. Und die waren wirklich richtig lecker! Man schmeckt schon nen Unterschied, ob man frisch gefangene ist, oder die abgepackten aus dem deutschen Supermarkt…
Danach haben wir uns nur noch auf ein weiteres Dachterrassen-Cafe gesetzt und gegammelt. Diesmal hatten wir dabei einen Blick über den Hauptplatz von Arequipa, die Wohnviertel und die Vulkane.
Nach 1-2 Cola's haben wir einen Supermarkt aufgesucht, um Abendessen fürs Zimmer zu kaufen, und wie immer, sind wir früh ins Bett. Morgen fängt es schließlich erst richtig an anstrengend zu werden!
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen