Donnerstag, 20. Oktober 2011

Soller & Cala de sa Calobra

Guten Morgen alle zusammen!
Wieder blauer Himmel und Sonnenschein auf Mallorca. Da kann man gar nicht lange in der Wohnung gammeln. Deswegen hab ich schnell gefrühstückt, bin mit meiner Kamera ab in den Smart und in Richtung Soller gefahren. Nach Soller hab ich diesmal auch auf direktem Wege gefunden :)
Im Gegensatz zu der Autobahn, und vorallem Palma, war Soller ausgesprochen ruhig. Für meinen Geschmack schon zu ruhig. Da kaum was los war, hab ich sogar direkt einen Parkplatz am Hafen gefunden. Zwar darf man da nur "mit Genehmigung" hinfahren, aber ich hab einfach mal so getan, als hätte ich das Schild nicht verstanden...




Lange bin ich in Soller nicht geblieben, da wirklich fast gar nichts los war. Eigentlich wollte ich einen Kaffe im Hafen trinken, bin dann aber nur ein kurzes Stück von der Promenade hoch und zurück gelaufen und wieder in den Smart gesprungen.
Im Reiseführer habe ich heute morgen zufällig ein Bild von der Cala de Sa Calobra gesehen, die "nur" 30 km nordöstlich von Soller liegt. Das Bild von der Bucht fand ich so klasse, dass ich dort unbedingt mit meiner Kamera hinfahren wollte. Was ich in Erinnerung hatte, ist dass man sich immer in Richtung Fornalutx halten soll. Dann kommt man auf die Serpentinenstraße. Einen andere Straße dorthin gibt es nicht.
Gesagt, getan, losgefahren. Doch ca. 2 Minuten später hab ich gedacht "was ne beknackte Idee". Das Dorf von Fornalux hat so extrem schmale, kurvige und teils steile Straße, dass man kleiner Smart gerade mal so reinpasste. Weniger spaßig war es, wenn ein Taxifahrer entgegen kam (andere Autos sah man in der einsamen Gegend nicht). Dann musste einer von beiden aufs Feld, an den Abhang, oder wo auch immer anhalten, damit man einander vorbeikam. Ich bin einfach mitten auf der Straße stehengeblieben und hab Platz machen lassen :) Trotzdem war das Dorf aber richtig schön. Zwischendruch kamen immer wieder Zitronen- und Orangenbäume, Ziegen standen am "Straßen"-Rand und ab und zu hatte man einen super Blick auf Soller runter!




Nach ca. 20 Minuten kam ich auf eine Schnellstraße, die immer weiter den Berg hochging. Man hat der Smart sich einen abgeröchelt. Bisschen mehr PS würde hier wirklich nicht schaden :)
Die Straße bin ich dann wieder ca. 30 Minuten erstmal immer weiter geradeaus gefahren. Hier und da gab es Foto-Viewpoints und ansonsten eigentlich nichts. Außer jede Menge Mountainbike-Fahrer. Auf der Bergspitze ging es dann durch einen kurzen Tunnel, und kurz danach kam plötzlich ein türkis-farbiger See, umgeben von hellgrauem Kies und hellgrauen Bergen und jede Menge schwarzen Bullen. Mit einen See hab ich hier wirklich nicht gerechnet! Wie ich später erfahren habe, war es ein Staudamm, der für die Bewässerung benutzt wird. Trotzdem sah der in der Sonne einfach unglaublichschön aus.



Danach ging es weiter, immer bergabwärts und irgendwann kam endlich das Schild "Sa Calobra". Damit hab ich schon gar nicht mehr gerechnet :)
Ich bog also nach links ab, und dann wurds echt abenteuerlich. Die Straßen wurden nochmal schmaler, noch engere Kurven, und verdammt steil teilweise. Dazu hatte ich glaube ich eine dämliche Uhrzeit erwischt, weil ich fast die einzige war, die nach unten wollte, während sämtliche Touristenbusse mir entgegenkamen. Ekelhaft wurde es, wenn ich auf einem steilen Hang wegen den Bussen direkt am Abhang anhalten musste. Wenn die Busse an mir vorbeigefahren sind, hab ich immer die Augen zu gemacht weil es wirklich unglaublich knapp war. Wenn ich dann am Hang wieder anfahren musste, Handbremse bis zum Anschlag gezogen, dachte ich nur "Komm du Knirps, lass mich jetzt bitte nicht im Stich!". Das Herz schlägt schon echt schneller, wenn der Wagen plötzlich rückwärts, statt vorwärts rollte :)






Trotzdem hab ich mich ziemlich schnell an den Weg gewohnt und fands einfach nur atemberauben! Wenn man ganz oben auf der Bergspitze fährt, wo es sogar nur noch 10 Grad, statt 24 Grad ist, und auf den Horitzont über die Berge hinweg gucken kann, dann weiß man gar nicht mehr, was man denken soll. Hier und da hab ich angehalten, um ein paar Fotos zu machen und ein paar kurze Videos zu drehen.
Die Straße fährt man ca 50 Minuten und man landet automatisch in der Cala de Sa Calobra. Die Bucht, immer noch nur per Boot oder über die Serpentinienstraße erreichbar, war früher ein Versteck von den Piraten. Weil hier halt absolut keiner hinkam. Schließlich gabs die Straße damals noch nicht.
Das Meer in der Bucht ist so türkis, das es schon fast kitschig ist. Zum schwimmen gehen, lohnt sich die Bucht aber eher nicht, weil sie relativ stürmig ist. Die meisten kommen glaube ich auch eher wegen der Torrent de Pareis (Felsenschlucht) hier hin, die 10 Minuten zu Fuß entfernt liegt. Dabei läuft man durch gesprengte Höhlenwege.






Die Felsenschlucht ist auf jeden Fall ein Anblick wert, aber ich glaub mich hat sie nicht mehr sooo sehr begeistert, weil ich den Weg dorthin einfach so unglaublich aufregend und atemberaubend fand! Bei dem Ausflug find ich wirklich die Anfahrt aufregender als das Ziel :)
Nach dem Ausflug bin ich auch wieder direkt zurück zur Wohnung gefahren. Es fühlt sich zwar nicht so an, aber heute bin ich knapp 6 Stunden Auto gefahren. Und irgendwann ist es dann auchmal genug :)
Morgen werd ich mir nochmal Es Trenc anschauen und hole ich endlich die Ruta vom Flughafen ab! Meine Freundin aus London!

Alle Fotos von Mallorca findet ihr hier

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