Montag, 5. September 2011

Farbenpracht auf Capri

Guten Mooooorgen! Anziehen, frühstücken, fertig machen! Heute ist Capri dran! Darauf freuen wir uns beide am meisten!
Um halb 9 saßen wir im Smart (man kam uns das früh vor) und sind direkt nach Positano gefahren. Die Straßen sind gleich viel, viel leerer gewesen. Es ließ sich also wesentlich entspannter fahren. Als wir in Positano reingefahren sind, haben wir das Parkhaus (das ich gestern nicht wollte) angesteuert. Wusstet ihr, dass man das Auto vor dem Parkhaus abstellt, einem Mann vom Parkdienst die Schlüssel in die Hand drückt und weitergeht? Na hoffentlich sehen wir den kleinen Smart nochmal wieder :o)
Ohne Umweg sind wir direkt die Gassen zum Hafen runtergegangen. Dabei gab es so viele tolle Boutiquen hier. Die werd ich nochmal in Ruhe durchstöbern müssen...
Am Hafen, bzw. Strand angekommen, hatten wir richtig Glück. Haben zwei Tickets für die Fähre gekauft (pro Pers. 30 € hin- und zurück) und 20 Minuten später legte das Schiff schon ab. Unglaublich wie entspannt man sich fühlt, wenn man auf der Fähre im Meereswind sitzt! Eine Schiffsfahrt an der Amalfiküste ist ohnehin sehr empfehlenswert, weil es einfach ein toller Anblick ist die Küste mal vor der Meeresseite zu sehen! Vorallem sieht man dann mal, in welcher steilen Hanglange die Dörfer von der Amalfiküste gebaut sind.
Die Fahrzeit bis nach Capri dauert von Positano aus leider nur 25 Minuten. Ich persönlich hätte noch länger auf dem Deck im angenehmen Meereswind sitzen können :o)








Kurze Zeit später trudelten wir also schon am Hafen von der Capri Insel an. Das war der absolute Wahnsinn! Wenn man sich vorstellt, dass man von Deutschland aus nur 2 Stunden hierhin fliegt, dann wird einem klar, wie wunderbar Europa eigentlich ist! Türkisfarbiges Wasser, wunderschöne Felsklippen, alles blüht ohne Ende und überall sieht man kleine Grotten. Eigentlich muss man gar nicht um die halbe Welt fliegen, um an einem wunderschönem Strand zu liegen oder um sich atemberaubende Landschaften anzugucken!













Kaum angekommen auf der Capri Insel, geht's direkt mit dem Massenstrom an Touristen zur Seilbahn, um hoch zur Piazza zu kommen. Zuerst kommt einem das schon ein bisschen wie ein Vergnügungspark vor, aber wer Capri an einem Tag besuchen will (ohne Übernachtung) der kommt um die Touristen halt nicht drumherum. Ich persönlich hab da aber eh kein Problem mit. Auf jeden Fall hat man einen unglaublichen Ausblick, wenn man dann oben angekommen ist! Man kommt sich wirklich vor, als wenn man auf einer Phantasie-Insel gestrandet wäre!!! Die ganze Insel ist in einem unglaublichem Grün "versunken", zwischen dem Grün stechen überall wunderschöne weiße Häuser hervor, dazu kommt der hell-blaue wolkenlose Himmel und das unglaublich glitzerendem Meer!




Als wir oben ankamen, wollten wir erstmal auf der Piazza gemütlich etwas trinken. Wir haben uns direkt einen Tisch in der ersten Reihe geschnappt und die ganzen Leute beobachtet. Hier ist vielleicht ein Trubel! Aber wenn man bedenkt, dass Capri bloß 3.000 Einwohner hat, dafür aber 14.000 Touristen jeden Tag kommen, ist das kein Wunder. So groß ist die Piazza sowieso nicht. Eigentlich besteht die nur aus 4 Cafe's. Ich finds aber herrlich, wenn man einfach in der Sonne sitzen kann und gemütlich die ganzen witzigen Leute beobachten kann. Die einen ziehen mit ihren Koffern quer über den Platz, dann kommt ne Frau die eine Fahne in der Hand hat und "hier entlag" rumschreit, zwischendurch rennt ein Mann im weißen Seiden-Anzug und Prada Tüten in der Hand rum, oder Frauen mir bling-bling von oben bis unten und Schoßhündchen in der Louis Vuitton Tasche unterm Arm. Man könnte fast meinen der Rosenmontagszug zieht an einem vorbei :o)
Einen kleinen Schock haben wir dann allerdings beim bezhalen bekommen... Liebe Leser, liebe Leserinnen: hiermit bestätige ich offiziell, dass ich die teuerste Cola meines Lebens getrunken habe. 8,00 € für eine 0,2l Cola! Verspricht diese Cola die ewige Jugend? Wurde sie mit einer eigenen Yacht auf die Insel gebracht? Ich stempel es unter Touristen Naivität ab :o) In Deutschland hätte ich wahrscheinlich den Kellner gefragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat. Hier ist es mir komischer pieps egal. Wahrscheinlich aber auch nur, weil wir hier nur für einen Tag sind und keine Woche...
Mit dem Reiseführer unterm Arm haben wir uns dan aufgemacht, um die Insel zu erkunden. Zumindest die nähere Gegend, die man ohne Wanderung und ohne Taxi besichtigen kann. Ich hätte zwar unglaublich gerne eine der vorgeschlagenen Wanderrouten gemacht, aber bei 33 Grad in der prallen Mittagshitze vergisst man die Idee in Sekundenschnelle.
Zunächst geht man erstmal durch die "Shoppingmeile". Im Gegensatz zur Amalfiküste hat man zwar hier keine Souvenirgeschäfte, trotzdem fällt aber Shopping wieder aus, weil: zu teuer! Prada, Escada, Versace, Blue Marine, Louboutin... Für den dicken Geldbeutel alles da. Für den Studentenbeutel nichts da. Abgesehen davon hängt hier bereits die Winterkollektion im Schaufenster. Pelz, Pelz und nochmals Pelz. Zur Erinnerung: Wir haben so wenig an wie in der Öffentlichkeit erlaubt ist und kommen trotzdem nicht aus dem Schwitzen raus :o)




Nach der Shoppingmeile stößt man mehr oder weniger automatisch auf einen unglaublich schönen Garten, der von Friedrich Alfred Krupp (der Industrielle aus Essen) vor einer ewigen Zeit gestiftet worden ist. Herr Krupp war ein Liebhaber der Insel und hat hier von 1899-1902 seinen Urlaub verbracht. 1902 hat sich Herr Krupp auf der Insel in seiner "Prachtvilla", die Villa Krupp, umgebracht, weil die Presse seine Homosexualität bekannt gemacht hat. Die Villa steht heute immer noch (ist heute ein Hotel). Von dem Garten aus, hat man gleichzeitig einen Panorama Blick auf die Insel und kann auf die Via Krupp runterschauen. Die Via Krupp hat Herr Krupp, wie der Name schon gesagt, damals bauen lasen, um von seiner Villa aus zu den Buchten hinunter zu kommen. Ja, wie man sieht, Reisen bildet! Wie auch immer, die ganzen Farben die man hier sieht, hauen einen regelrecht um. Ich kam aus dem fotografieren gar nicht mehr raus! Am besten schaut ihr euch die Bilder an, denn mit Worten kann man den einmaligen Anblick kaum beschreiben!















Tut mir Leid für den Ausdruck, aber triefend nass geschwitzt, sind wir wieder zurück zur Piazza gegangen und haben nochmal was getrunken. Auf der Piazza lässt es sich einfach am besten ertragen, weil hier ein angenehmer Wind weht.
Voller Motivation sind wir danach mit einem Eis in der Hand (3 € pro Kugel) zu einem höheren Aussichtspunkt gelaufen. Vorbei kommt man an einer Villa, oder eher Palast, nach der anderen vorbei. Kann man soviel Geld und Prunk eigentlich noch auf legalem Weg erreichen :o)?? Ich liebe es einfach mir die Häuser von der richtig Reichen Leuten azugucken und mit der Nase am Zaun zu kleben, um einen Blick in den Gart/Park zu erhaschen :o)
Der Weg zu dem Aussichtspunkt ist in der Hitze schon ziemlich anstrengend, aber oben angekommen, vergisst man jegliche Schnappatmung. Eigentlich vergisst man hier ALLES, wenn man die Aussicht sieht! TRAUMhaft ist quasi noch untertrieben! Wir waren sogar alleine, da kaum ein Tourist hier hoch geht. Deswegen haben wir hier auch erstmal eine Weile lang gesessen und einfach nur den Anblick genossen.









Da wir immer noch genug Zeit hatten, bevor unsere Fähre wieder zurück nach Positano ging, habe ich vorgeschlagen eine Bootsrundfahrt um Capri herum zu machen. Die meisten Bootsfahrten fahren zu der "Blauen Grotte", das Touristenereignis schlecht hin. Selbst die Reiseführer raten davor ab, weil man wohl dort mit einer Herde von Touristen für paar Sekunden durchgefahren wird und wieder raus. Die Grotte mag sicherlich sehr schön sein, aber wenn zu viele Touristen auf einem Haufen sind, ist der Reiz auch wieder weg. Wir wollten lieber eine Bootstour haben, bei der man Capri mal von der Meerseite aus betrachten kann. Und die gibt es sogar! Dazu mussten wir zunächst erst wieder mit der Seilbahn runter zum Hafen. Und dort hatten wir richtig Glück! Wir hatten die letzte Bootstour erwischt, und da es schon später Nachmittag war, hatten wir das große Boot (mit 5 Italienern) quasi für uns alleine. Und die Bootstour ist absolut empfehlenswert!!! Man fährt an der Küste entlang, wo unter anderem viele kleinere Grotten sind, und hat einen herrlichen Ausblick auf die riesigen, teilweise einsamen, Villen auf Capri! Von Land aus bekommt man die gar nicht zu sehen. Der Kapitän hat gleichzeit erklärt wer in welcher Villa wohnt. Reiche Industrielle, Fiona Swarovski, Giorgio Armani, Politiker etc etc. Für die Verliebten unter euch, gibt es noch ein kleines "Highlight". Mit dem Boot fährt man durch einen Bogen der Faraglioni (die drei kleinen Felsen vor Capri). Wenn man sich in dem Moment küsst, soll es die ewige Liebe versprechen. Oh man, klingt das schnulzig. Ich war eher beeindruckt vor der Fähigkeit des Kapitäns, denn der Bogen war so schmal, dass das große Boot ganz knapp durchpasste. Bisschen weiter links, oder rechts und wir hätten zum Land schwimmen müssen :o)












Die Bootstour dauerte eine knappe Stunde und kurz danach musste wir auch schon mit der Fähre wieder zurück nach Capri. Die letzte geht bereits um 18 Uhr. Am liebsten wären wir noch länger geblieben, denn je später es wurde, desto weniger Touristen waren noch da und Capri bekam immer mehr scham! Wir konnten uns richtig vorstellen, wie traumhaft schön die Piazza jetzt sein muss, wenn alle Leute weg sind. Eins stand für uns fest: Wenn wir nochmal an die Amalfiküste fahren, dann verbringen wir definitiv eine Nacht auf Capri! Im Sonnenuntergang fuhren wir dann zurück und passender Weise trällerte meine Mutter "Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt".







Capri war definitiv ein absolut wunderbarer Ausflug, den jeder gemacht haben sollte, der an die Amalfiküste fährt! Zwar wird man das Geld hier schneller los, als man gucken kann, aber unterm Strich hat es sich absolut gelohnt!
Als wir im Hafen von Positano ankamen, hatten wir einfach nur noch Hunger, sind ins nächstbeste Restaurant gegangen, haben die schmerzhaften 30 € für das Parkhaus bezahlt (ja der Smart war noch da), sind zurück zum Hotel gefahren, haben noch ein Glas Wein auf unserer Terrasse genossen und halb-tod ins Bett gefallen. Der heutige Tage hat unsere Erwartungen nicht erfüllt, sondern übertroffen! Die Bilder, die Farben und alles was man auf Capri zu sehen bekommt, das kann man sich anhand von Reiseführern und Berichten gar nicht vorstellen. Man muss es wirklich live gesehen haben!

Weitere Fotos von der Amalfiküste findet ihr hier


Steff

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